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Corona-Krise schürt Hass gegen Chinesen auf Twitter: Kommentar

Mit Millionen von bestätigten Fällen weltweit und ganzen Staaten, die sich komplett oder teilweise abschotten, hat die COVID-19-Pandemie die Welt fest im Griff. Trotz Aufrufen zum Zusammenhalt über nationale Grenzen hinweg und zahlloser lokaler Solidaritätsinitiativen hat der Ausbruch der Corona-Pandemie auch zu einer Reihe rassistischer Angriffe gegen Chinesen und Menschen mit asiatisch anmutendem Aussehen auf den Straßen und in Sozialen Netzwerken geführt. Ein Forschungsteam des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung hat nun den Gebrauch diskriminierender Sprache gegen Chinesen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie auf Twitter untersucht.

"Während wir normalerweise die sozialen Auswirkungen von Wetterextremen analysieren, haben wir nun den Corona-Ausbruch als Studienfall genutzt, um die sozialen Reaktionen auf Extremereignisse besser zu verstehen", erklärt Leonie Wenz, Autorin und Forscherin am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). "Anhand von Social-Media-Daten haben wir englischsprachige Tweets gezählt, die eine Reihe von Stichwortkombinationen wie z.B. Chinese AND Corona AND hate enthielten, und die Entwicklung dieser täglichen Tweet-Zählung seit Beginn des Corona-Ausbruchs untersucht", ergänzt Annika Stechemesser, Co-Autorin und ebenfalls am PIK. "Das so entstandene Bild war recht unzweifelhaft: Am 11. März erklärte die WHO COVID-19 zur Pandemie, die Aktienmärkte weltweit stürzten ab - und innerhalb der ersten Märzhälfte stieg die Zahl der beleidigenden Tweets in unserem Datensatz um mehr als 1000%", erklärt sie.

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