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Dezentrale Eigenstromversorgung mit Solarenergie und Batteriespeichern: Systemorientierung erforderlich

Ausgehend von einem niedrigen Niveau ist die Eigenstromversorgungmit Solarenergie und Batteriespeichern in Deutschland inden letzten Jahren deutlich gewachsen. Diese Entwicklung ginginsbesondere auf den gegenläufigen Trend von Haushaltsstrompreisenund Einspeisetarifen sowie eine staatliche Förderung derSpeicher zurück. Verschiedene Argumente sprechen dafür, dass diebatterieunterstützte solare Eigenversorgung im Kontext der Energiewendekünftig eine positive Rolle spielen könnte. Dazu gehörendie Berücksichtigung entsprechender KonsumentInnenpräferenzen,die Steigerung der Akzeptanz der Energiewende und privatePartizipationsmöglichkeiten an entsprechenden Investitionen sowieeine Entlastung der Verteilnetze. Die solare Eigenversorgung bringtjedoch auch potenzielle Nachteile mit sich, insbesondere in Hinblickauf die ökonomische EffizienzIm Vergleich zu einem rein auf die Eigenversorgung fokussiertenBetrieb dezentraler Speicher sinken die Gesamtkosten im Stromsystem,wenn die Speicher systemorientiert betrieben werden und fürweitere Aktivitäten im Strommarkt zur Verfügung stehen. Dies zeigteine am DIW Berlin durchgeführte Modellanalyse. Die Politik solltedaher darauf hinwirken, dass Photovoltaik-Batteriesysteme möglichstsystemorientiert ausgelegt und betrieben werden. Im Gegenzugsollte die EEG-Umlagepflicht für eigenerzeugten Solarstrom abgeschafftwerden. Daneben sollten Mieterstrommodelle nicht benachteiligtund die solare Eigenversorgung in energiepolitisch relevantenPolitikszenarien adäquat berücksichtigt werden. Die politischenRahmenbedingungen für Photovoltaik-Batteriespeicher müssen soausgestaltet werden, dass unerwünschte Effekte minimiert werden.

Autoren: Von Wolf-Peter Schill, Alexander Zerrahn, Friedrich Kunz und Claudia Kemfert

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