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Die Zukunft der urbanen Mobilität: klein, geteilt und umweltverträglich

Die Dominante der städtischen Verkehrsinfrastruktur ist noch immer das Auto. In Zukunft könnten die Modelle elektrisch über die Straßen surren. Attraktivere Städte entstehen so aber nicht: Warum Mikromobilität und vernetzte Verkehrsmittel-Systeme unsere Städte lebenswerter machen werden.

Noch vor wenigen Jahren bereitete sich die Welt auf selbstfahrende Kraftfahrzeuge vor. Angeheizt von dem Hype um Risikokapital, sagten Beraterfirmen und Unternehmen voraus, dass innerhalb von zehn Jahren das bislang bekannte Fahren eine Sache der Vergangenheit sein werde. Beinahe existierte schon die fahrerlose Zukunft, ein Versprechen, das wir aus Science-Fiction Geschichten des letzten Jahrhunderts kennen. Aber sie wird nicht kommen.
Bemerkenswert war das Tempo, mit dem die Welt ihre Erwartungen bezüglich des autonomen Fahrens änderte. 2017 erklärte John Krafcik, Geschäftsführer von Waymo (ein Unternehmen von Google, das führend auf dem Feld der Roboterauto-Technologie ist) öffentlich, dass es die „vollkommen selbstfahrenden Autos schon gibt“. Ein Jahr später räumte er ein, dass ausschließlich autonomes Fahren unmöglich sei. Die Tech-Optimisten waren nicht auf die technologischen Herausforderungen der Komplexität des realen Verkehrs vorbereitet, genauso wenig wie auf die gesetzlichen Vorgaben, welche zu erfüllen wären, um selbstfahrende Autos auf die Straße zu bringen. Und auch nicht auf die mangelnde Bereitschaft der Menschen, die Kontrolle über ihre Gefährte an einen Roboter abzugeben. Der eifrig propagierte Zeitraum der angenommenen zehn Jahre, bis die fahrerlose Zukunft Gegenwart sein würde, erstreckte sich nun bis weit nach 2050 und die Industrie überkam Desillusion.

Text: Martin, Robert, Kopenhagen

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