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Die Spätmoderne und ihre Drei-Klassen-Gesellschaft

31.10.2019 19:00 - 20:30 in Berlin (Deutschland)

In den Gesellschaften des globalen Nordens erlebt die Sozialstruktur in den letzten Jahr-zehnten eine tiefgreifende Transformation. Der Vortrag verfolgt die These, dass es sich dabei nicht nur um eine Verstärkung sozioökonomischer Ungleichheiten, sondern auch um eine Divergenz von Mustern der kulturellen Lebensführung handelt, welche die Form eines Paternoster-Effekts annimmt: Aus der nivellierten Mittelstandsgesellschaft der industriellen Moderne steigt in der Spätmoderne eine neue, hochqualifizierte Mittelklasse empor, während eine neue prekäre Klasse absteigt und die traditionelle Mittelklasse sich in einer Sandwich-Position wiederfindet. Prozesse der Valorisierung (Aufwertung) und Entwertung verlaufen parallel. Der Vortrag fragt nach den Ursachen, den Strukturmerkmalen und den künftigen Folgen dieser Entwicklung.

Andreas Reckwitz ist Professor für Kultursoziologie an der Universität Viadrina in Frankfurt/Oder, zahlreiche Arbeiten zur Kulturtheorie in den Sozialwissenschaften, zur Soziologie der Subjekt-werdung und zum Strukturwandlung moderner Vergesellschaftung. Publikationen u.a.: „Die Erfindung der Kreativität. Zum Prozess gesellschaftlicher Ästhetisierung“, Berlin 2012; „Kreativität und soziale Praxis“, Bielefeld 2016; „Die Gesellschaft der Singularitäten. Zum Strukturwandel der Moderne“, Berlin 2017; „Das Ende der Illusionen. Politik, Ökonomie und Kultur in der Spätmoderne“, Berlin 2019. In diesem Jahr erhielt er den Leibniz-Preis der DFG.

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