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Wut als Alarmsystem. Zur historischen und politischen Dimension von Konzepten des Zorns

12.11.2020 19:00 - 20:30 in Berlin (Deutschland)

Konzepte des Zorns (und verwandter Emotionen wie Wut, Ärger, Empörung, Hass etc.) sind, wie alle Emotionen, historisch variabel. Im Feld des Zorns ereignet sich um 1800 eine grundlegende Verschiebung im Begriff und im Konzept des Zorns. Ergebnis dieses Prozesses ist ein moderner Begriff der Wut, der das Selbstgefühl energetischer Blockaden und nicht länger die Ehransprüche der Mächtigen ins Zentrum stellt. Vor diesem zu entfaltenden Hintergrund entwickelt der Vortrag eine Theorie der Wut als einer genuin politischen Emotion. Sie begreift Wut als eine Art Alarmsystem im Spannungsfeld von Handeln und Zuschauen und fragt nach ihrer Erklärungskraft für politische und populistische Zornphänomene unserer Gegenwart.

Johannes F. Lehmann ist seit 2014 Professor für Neuere deutsche Literatur und Kulturwissenschaft an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Forschungen zur Gegenwartsliteratur und zur Literatur- und Theatergeschichte seit dem 18. Jahrhundert, aktuelle kulturpolitische Beiträge; Buchveröffentlichungen u.a. »Zur Geschichte des Theaterzuschauers und des Visuellen bei Diderot und Lessing« (2000), »Im Abgrund der Wut. Zur Kultur- und Literaturgeschichte des Zorns« (2012), »›Gegenwart‹ denken. Diskurse, Medien, Praktiken«, hg. mit Kerstin Stüssel (2020), z.Zt. Fellow der DFG- Forschungsgruppe »Imaginarien der Kraft« in Hamburg.

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